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Bleiakkuladestromkunde

Bei dem Cam­ping­bus, einem Mitsu­bi­shi L300, war nicht nur der Innen­rück­spie­gel von der Front­schei­be gefal­len, son­dern auch, nach­dem der Bus über ein hal­bes Jahr gestan­den hat­te, die Star­ter­bat­te­rie leer; sie war tie­fen­ent­la­den, ich konn­te nur noch 4,5 Volt messen.
Sicher war es gewagt, die Bat­te­rie des Bus­ses in die­sem Zustand mit Star­ter­ka­beln an mei­nen Pas­sat zu klem­men. Der im Stand­gas tuckern­de Motor des Pas­sats war dabei fast abge­sof­fen, weit mehr als 1000 Ampere könn­ten im ers­ten Moment geflos­sen sein, und der Cam­ping­bus star­te­te trotz­dem nicht. Der Anlas­ser mach­te nur klack, klack, selbst, nach­dem die Bat­te­rie rund fünf Minu­ten über die Star­ter­ka­bel mit Strom befüllt wor­den war.
Ent­we­der saug­te die lee­re Bat­te­rie im Bus alles, wirk­lich alles weg oder der Anlas­ser war eingerostet.
Als der freund­li­che Herr vom ADAC, den wir geru­fen hat­ten, gekom­men war, klemm­te er sei­ne Akku­packs an den Cam­ping­bus und kla­cker­te zunächst auch nur mit dem Anlas­ser her­um, aber etwa beim zehn­ten Ver­such star­te­te der Bus.
Nun blieb die Fra­ge, ob die Bat­te­rie hin­über war oder nicht. Der ADAC-Mann maß den Lade­strom, es waren 14 Ampere, die die Licht­ma­schi­ne des im Stand­gas lau­fen­den Bus­ses in die Bat­te­rie pumpte.
Der ADAC-Mann sag­te, wenn die Bat­te­rie noch lebt, dann müß­te der Strom stei­gen, und ich frag­te, wie hoch der Strom noch stei­gen müs­se. Der ADAC-Mann sag­te: “Nun, die Bat­te­rie hat 60 Ampere­stun­den, dann soll­te der Lade­strom auf 60 Ampere steigen.”
Das schien mir unlo­gisch, aber ich wag­te nicht, zu wider­spre­chen, da ich kei­ne Ahnung von Autos hat­te, auch nicht von Auto­bat­te­rien. Ich kann­te nur das Ohm­sche Gesetz, und dem Ohm­schen Gesetz nach konn­te der Lade­strom nur sin­ken, wenn sich die Bat­te­rie wei­ter füllt. Außer­dem fand ich es merk­wür­dig, daß der Lade­strom genau so hoch stei­gen soll­te, wie die Bat­te­rie Ampere­stun­den hat. Ich glau­be, da hat er hat Quatsch erzählt.
Der Lade­strom soll­te sich doch aus der Dif­fe­renz der Span­nung von Licht­ma­schi­ne zu Bat­te­rie divi­diert durch den Innen­wi­der­stand der Bat­te­rie erge­ben. Die gro­ße Unbe­kann­te ist der Innen­wi­der­stand der Bat­te­rie. Eine defek­te Bat­te­rie hat mög­li­cher­wei­se einen hohen Innen­wi­der­stand. Eine Bat­te­rie, die am Ran­de war, kaputt zu gehen, könn­te auch einen hohen Innen­wi­der­stand haben, sich aber dann erho­len, womit der Innen­wi­der­stand sinkt und der Lade­strom tat­säch­lich steigt. Ich weiß es nicht. Ich ken­ne mich ja nicht mit Autos aus und mit Bat­te­rien auch nicht.
Nach­dem der Bus die Bat­te­rie ein paar Minu­ten im Stand­gas gela­den hat­te, war der Lade­strom etwas gesun­ken und lag bei 13,5 Ampere. Die Span­nung war schon bei 11 Volt, sack­te aber rela­tiv schnell auf 10,5 Volt und weni­ger ab.
Die Bat­te­rie habe ich dann an ein Lade­ge­rät gehängt, wo sie anfangs mit 5 Ampere lud, nach meh­re­ren Stun­den mit 3 Ampere, und es wur­den immer weni­ger Ampere, bis die Bat­te­rie nach etwa 20 Stun­den voll war und sta­bil bei 12,8 Volt blieb.

Tags: Auto, ADAC, Batterie, Akku, Ohmsches Gesetz, Campingbus

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