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Eine ruhige Nacht am Schloßpark Pankow

Es war merkwürdig ruhig, als ich kurz nach halb zwei in der Nacht ans Küchenfenster trat, um meine Einschlaf-Zichte zu rauchen.
Ein Polizeiauto stand in der Straße, die Blaulichter drehten sich. Ein weiteres hatte gerade gehalten. Zwei Polizisten stiegen aus und gingen, so schien es mir, mit gezogenen Waffen - nicht hastig, sondern vorsichtig - in den Schloßpark. Dann kamen fast lautlos noch drei, vier oder mehr Polizeiwannen, die in den Park hineinfuhren und ihn mit einem Meer aus Blaulichtern fluteten.
Türen klappten, ein paar Stimmen wehten herüber, ab und an ein Spruch aus einem Walkie-Talkie. Wenige Minuten später erschienen zwei Krankenwagen, ebenfalls lautlos, ohne Sirene. Auch sie fuhren in den Park.
Aus der Ferne näherte sich das Brummen eines Hubschraubers, der bald über dem Schloßpark kreiste, und dennoch wirkte alles gespenstisch ruhig, als wäre nichts - nur das blaue Licht flimmerte zwischen den Bäumen.
Vielleicht dreißig Minuten zuvor drang noch Musik aus dem Park. Ungewöhnliche Musik, andere als sonst, nicht das dumpfe Umpf Umpf Umpf, wenn Jugendliche feiern. Diesmal war die Musik sehr melodiös. Eine Frauenstimme sang, fast sakral, und eine Männerstimme sang mit, leicht schräg.
Die Schießerei hatte ich verpaßt.
Davon erfuhr ich erst am nächsten Morgen aus der Zeitung.
Eine fünfköpfige Gruppe habe im Schloßpark musiziert und sei von zwei maskierten Tätern mit Schußwaffen bedroht worden. Sie hätten die Herausgabe von Geld gefordert. Schüsse seien gefallen, es sei zu einem Gerangel gekommen. Eine 28-jährige Frau wurde von einer Kugel in die Hüfte getroffen, schwer verletzt, sei aber nicht in Lebensgefahr.
Die Täter konnten flüchten - ohne Beute.

Tags: Schloßparkkiez, Schloßpark Pankow, Schießerei, Polizei, Musik

1 Kommentar

  • ruth herzberg

    13. August 2025, 20:03

    Auwei. das hat’s früher nicht gegeben. da wurde im schlosspark weder gefeiert noch geschossen. ich glaube früher war nicht alles schlecht

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