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Rückspiegelklebstoff

Ich sag­te mei­ner Freun­din: “Gehst du mor­gen mit dem Rück­spie­gel in der Hand zu Car­glass in der Ost­see­stra­ße, zeigst denen den Rück­spie­gel und fragst: ‘was brauch ich, um den wie­der anzu­kle­ben, und wie mache ich das?’ ”
Der Innen­rück­spie­gel von ihrem Cam­ping­bus war abge­fal­len. Er muß­te wie­der an die Front­schei­be geklebt wer­den, und ich dach­te, Car­glass ist gleich um die Ecke, die wech­seln täg­lich Schei­ben, die müs­sen also auch täg­lich Rück­spie­gel ankle­ben, die haben sicher den rich­ti­gen Kleb­stoff da und kön­nen auch sagen, wie es geht.
War­um mei­ne Freun­din dann zu Pit­s­top neben­an und nicht zu Car­glass gegan­gen ist, weiß ich nicht, sie weiß es auch nicht, es waren ein paar Schrit­te weni­ger zu lau­fen, und eigent­lich ist es egal, auch bei Pit­s­top soll­ten sie wis­sen, wie es geht, doch es geschah etwas Unglaub­li­ches, was mei­ne Freun­din mir in einer SMS mitteilte:
“Der Typ im Laden sagt: Er braucht den Ver­si­che­rungs­schein und die Höhe der Selbst­be­tei­li­gung. Und ob das Auto ne Teil­kas­ko hat. Da muss ne neue Schei­be rein. Er sagt, er macht dann ‘nen Stein­schlag’, Kei­ne Chan­ce den Spie­gel noch­mal da dran­zu­kle­ben. Es muss ganz sicher eine neue Schei­be rein.”
Zu die­sem Zeit­punkt dach­te ich noch, daß sie bei Car­glass sei, aber sie war bei Pit­s­top, was egal ist, es hät­te nichts an mei­ner Ant­wort geän­dert: “Hä? Was? Wie? Der Typ ver­arscht dich doch. Geh sofort raus aus dem Laden. Das sind Idioten.”
“Ja, dach­te ich auch”, ant­wor­te­te sie, “Ich geh jetzt zu der klei­nen Werk­statt in der Pistorius.”
Ich ken­ne mich zwar nicht beson­ders mit Autos aus, wenn mir aber einer von der Werk­statt sagt, man kön­ne einen Rück­spie­gel nicht mehr an die Schei­be kle­ben, von der er abge­fal­len ist, man müs­se die Schei­be wech­seln, um ihn wie­der anzu­kle­ben, dann siegt bei mir der gesun­de Men­schen­ver­stand, der mir sagt, natür­lich kann man den Spie­gel wie­der ankle­ben, der Typ labert Schei­ße, der Typ ist ein Arsch­loch, der will abzo­cken und noch Ver­si­che­rungs­be­trug bege­hen, denn selbst­ver­ständ­lich zahlt die Ver­si­che­rung eine neue Schei­be höchs­tens bei Stein­schlag und nicht, weil der Rück­spie­gel abge­fal­len ist.
Wie mei­ne Freun­din mir spä­ter erzähl­te, hat­te sie dem Typen noch gesagt, daß sie das nicht recht glau­ben wol­le, doch er soll stur geblie­ben sein: “Da kön­nen sie fra­gen, wen Sie wol­len, Sie kön­nen es auch goo­geln, oder gehen Sie neben­an zu Car­glass, fra­gen Sie die. Alle wer­den Ihnen sagen, daß Sie den Spie­gel nicht mehr ankle­ben kön­nen, son­dern eine neue Schei­be brauchen.”
War­um sie nicht neben­an zu Car­glass ist, weiß ich nicht, sie auch nicht, sie ist in die klei­ne Werk­statt in der Pis­to­ri­us, wo man ihr Ford-Kle­be­pads gege­ben hat, mit denen man den Rück­spie­gel bom­ben­fest an die Front­schei­be pap­pen kann.
Auch, wenn ich goog­le, fin­de ich Anlei­tun­gen, wie ein Rück­spie­gel wie­der anzu­kle­ben ist, es gibt Rück­spie­gel­kle­be­sets, wo Kleb­stoff und alles, was man braucht, dabei ist, und es gibt für ab 10 Euro gan­ze neue Innen­rück­spie­gel, die man ein­fach mit einem Saug­napf an Front­schei­be dit­schen kann.
Falls du also mal ein Pro­blem mit dei­nem Auto hast, geh nicht zum Pit­s­top in der Ost­see­stra­ße, und, falls du trotz­dem dort bist und an einen Typen gerätst, von dem du denkst, der labert Schei­ße, dann ist es wahr­schein­lich auch so, dann geh nach neben­an zu Car­glass oder in die klei­ne Werk­statt in der Pistorius.

Tags: Auto, Rückspiegel, Innenrückspiegel, Pitstop, Carglass, Versicherungsbetrug

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